Mein Vater besitzt eine große Firma. Er ist oft unterwegs dafür. Beim Abendessen ist er wieder ganz nervös. Die Planungen für die Eröffnung der Messe laufen ja nie so wie geplant. Die Diskussionen am Abendtisch bin ich ja schon gewohnt. Aber irgendwie ist er diesmal besonders nervös. Er meinte nur,das hoffentlich diesmal viele Aufträge rein kämen. Der ganze Messeaufwand wäre so teuer. Allein die Hostessen zur Präsentation und der Bedienung würden den Rahmen sprengen. Ihm würde auch noch immer eine fehlen..und Samstag ist schon Eröffnung. Meine Mutter schaut schon drein… sie hat am Wochenende wirklich keine Zeit. Ist mit Freundinnen zu einer Hochzeit eingeladen.
„Warum nimmst du mich nicht mit ?“ frage ich. Ich habe doch Zeit. Jetzt schaut meine Mutter noch finsterer drein. Weiß nicht warum. „ Ach Anne, das ist manchmal was kompliziert. Und man muss sich schon mal einsetzen. Die Produkte alle kennen. Die Kunden…. aber ja du könntest ja Flyer verteilen um die Leute an den Stand zu holen. Oder die Getränke fertig machen. Das würde schon sehr helfen.“ „ Aber stecke sie nicht in einer deiner Uniformen“ höre ich nur von meiner Mutter. „Geht klar“ sagt mein Vater und ist jetzt wesentlich entspannter.
Am nächsten Tag geht es los. Ganz früh fahre ich zusammen mit meinem Vater auf das Messegelände.“ Wow ist das groß“ sage ich nur als wir in die Messhalle eintreten. Wir gehen zu unserem Stand. Viele Arbeiter der Firma sind da und rücken die Produkte ins richtige Bild. Die Büros werden eingerichtet und Trennwände aufgestellt. Ich helfe so gut es geht mit, räume die Getränke und Flaschen in den Kühler.. spüle Gläser. Dann kommt die Generalprobe und ich sehe mir die Show an. Ein paar Hostessen, alle sehr sexy gekleidet, präsentieren meinem Vater seine Produkte. Es läuft zu seiner Zufriedenheit.
Öfters werde ich von der Seite aufgefordert schneller zu machen. Es wäre gleich soweit. Ich spreche meinen Vater drauf an. „Ja das ist normal. Jeder hier hat was Stress. Und ich habe ihnen auch nicht gesagt das du meine Tochter bist. Sondern um auszuhelfen. Halte dich einfach an Laura, die kennst du ja bereits. Ich habe jetzt keine Zeit. Muss die Verträge noch vorbereiten, und gleich geht es los. Sehen uns bestimmt wenn der große Rush vorbei ist.“
Ich geselle mich zu Laura. Biete ihr meine Hilfe an. „ Achso ja die Hilfe“ sagt sie. „ Anne“ stelle ich mich vor. „ Wie siehst du eigentlich aus hier in Jeans ?“ Hat man dir nicht gesagt das wir alle das gleiche tragen ?. Los ab nach hinten und umziehen, ich komme gleich mal mit. Noch 15 Minuten bis zur Eröffnung“
Ich will eigentlich Einspruch erheben…aber dann müsste ich ja auch verraten das ich die Tochter vom Chef bin. Also lass ich es einfach und gehe mit ihr eine Uniform aussuchen.
„ Also hier schon mal die hautfarbene Glitzerstrumpfhose… komm einfach anziehen und danach das hier.. komme dich in 5 Minuten holen.. dann müssen wir am Eingang stehen und nett lächeln und Flyer verteilen. Zum Glück hast ja schon schwarze Heels an“
Ich ziehe schnell meine Jeans aus…ziehe die Strumpfhose an und ziehe sie über meinen weißen Hipster. Meine Bluse aus, und ziehe die weise Bluse mit dem Firmenlogo an. Zum Abschluss schnell in den blauen Rock. Zurecht zupfen und ab in die Heels. Der Rock ist ziemlich kurz wie ich finde. Aber meine Beine kommen so auch toll zur Geltung. Bestimmt wollte das meine Mutter nicht. Aber ich fühle mich gut darin..und auch ein wenig sexy. Das soll wohl die Kauflust steigern, denke ich nur so und schon geht es los. Etwas unsicher laufe ich hinter Laura zum Eingang. Mit einem Pack von Flyern.. die wir jedem in die Hand drücken der vorbeikommt oder Interesse zeigt. So zieht sich das etwas hin und die Beine tun mir schon weh..erst Recht die Füße.
Natürlich entgehen mir auch die Blicke der Besucher nicht. Immer wieder werden wir gemustert. Die meisten ältere Herren…aber auch durchaus jüngere. Ich mache einfach Laura nach. Und lächele. Bei einigen kann man förmlich den Lustblick spüren. Es fängt an mir zu gefallen.
Endlich fängt die Präsentation an und wir gehen zurück zum Stand. Dort müssen wir dann am Eingang zu den provisorischen Büros stehen und achten, das nur die Kaufinteressenten Zugang haben. In den Büros sitzen nur die Vertreter mit den Verträgen. In einem sitzt auch sicherlich mein Vater.
Die Handelspartner kommen zahlreich und alle sind beschäftigt. Laura wird ab und an gerufen. Irgendwann frage ich neugierig was sie denn immer da macht. „ Kundenbetreuung“ antwortet sie nur knapp und trinkt einen Schluck vom Wasserspender.
Als sie das nächste Mal wieder verschwinden muss, kann ich es mir nicht verkneifen einen Blick durch einen Schlitz in der Trennwand zu werfen. Oh ja da sehe ich sie und mir bleibt der Atem weg. Ein älterer Herr mit offenem Hosenschlitz…und dann kniet sich Laura hin und nimmt den Schwanz des Herren in den Mund. Sein Gesicht verzieht sich. Und während er geblasen wird, setzt er seine Unterschrift unter einem Blatt Papier. Ich werde rot. Drehe mich wieder um. Nach fünf Minuten kommt Laura wieder raus. Als wäre nichts gewesen.
Frech sage ich „ Musst du das immer machen“ „ Was fragt sie ?“ „Na was du grade da gemacht hast“ „Das ist den guten Kunden vorbehalten. Und du sollst nicht so neugierig sein“ Eine Weile schweigen wir. Hier und da kommen welche. Ich frage mich bei wem wohl Laura wieder gerufen wird. Es macht mich neugierig und verlegen zu gleich. Als sie dass nächste mal gerufen wird packe ich sie am Arm und frage sie ob ich mitkommen soll. „ Na du hast es ja faustdick hinter den Ohren. Na dann komm mal mit. Aber mache nur das was ich dir zeige oder wenn ich nicke. Und blamiere uns nicht“ Mit hochrotem Kopf gehe ich mit ihr in eines der Büros. Zum Glück ist mein Vater nicht darin. Ein gut aussehender Mann mitte vierzig, ist sich anscheinend unschlüssig und will mehr verhandeln. Sein Auftrag wäre groß. Der Vertreter ist froh als wir kommen.
„Dann lassen sie uns zuerst einmal etwas trinken und er holt eine gute Flasche Champagner raus. Sie sind ja auch so ein guter Kunde. Laura nimmt die Gläser und gesellt sich näher. Ich kann die Blicke des Herrn auf unser Aussehen förmlich spüren. Immer wieder mustert er uns beide.
„Nun ja“ meint er . „Gerne“ und wir stoßen alle zusammen an.
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